Daniela Caixeta Menezes

bff

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Sie ist zurück, weht mir ihre Freigeistigkeit um die Ohren, es klingt schön, schön und vertraut, der Klang setzt sich in meinem Trommelfell fest und erweckt längst verstummt geglaubte Melodien zum Leben.

Sie ist zurück, ohne jemals weg gewesen zu sein, zumindest nicht richtig, ein halbgarer, schlecht verdauter Abschied trennt das Alte vom Neuen, falls es ihn überhaupt geben kann: einen Neuanfang.

Sie ist zurück, urplötzlich, unverhofft und unvermittelt, mit einer Nachricht, aus vielen kleinen Botschaften bestehend, die es zu dechiffrieren gilt. Was war, das ist gewesen, was ist, das wird uns tragen, noch ist es zart und flüchtig, was kann es einmal sein?

Sie ist zurück, lächelt mich an, als wäre nichts gewesen, woher nimmt sie diese Stärke?, aber im Grunde überrascht es mich nicht, ist sie nicht schon immer die Stärkste von uns allen gewesen? Stark und loyal und kein bisschen stolz, sich ihrer selbst gewahr, gewiss, doch ohne Eitelkeit und Hybris.

Sie ist zurück, was bin ich froh, ja beinahe vergnügt, ich lese ihre Wörter mit der Aufmerksamkeit eines Prüflings, bloß keines umgedreht lassen, suche zwischen den Zeilen nach dem tieferen Sinn, der höheren Wahrheit, frage mich: gibt es ein Wort dafür, sich in ein und derselben Sprache zu verlieren, einander unverständlich zu bleiben, lost in translation?

Sie ist zurück und ihre Rückkehr setzt Gedankengänge in Gang, für die ich mich ein bisschen schäme, statt Dankbarkeit empfinde ich Druck, versau es dieses Mal nicht. Ich kneife die Augen zusammen, das hilft beim Erinnern, was war, das ist gewesen, gewiss, doch manches verjährt eben nie, ich kneife und erinnere mich: an vergangene Zeiten, wir gemeinsam in einer Welt wie nur für uns gemacht. Momente, Tage, Nächte verschmelzen, mal ist es hell, dunkel, bunt, grelle Farben und Formen und berauschende Beats und schier endlose Abenteuer, das ganze lange Leben vor uns, ausgebreitet wie ein riesiger Teppich. Da, mittendrin, ein Loch, an den Rändern liegen die Fransen lieblos auf den nackten Fliesen; was einmal war, das ist gewesen, lässt sie sich so leicht kitten, die Zäsur?

Sie ist zurück, mein Herz schlägt mit ihrem Beat.